Diese Erziehungsarbeit im Sinne einer Einübungsethik bedeutet das freimaurerische „Bauen am Tempel der Humanität“. Dabei wird nun nicht hauptsächlich der Versuch unternommen,die Gesellschaft zu ändern, sondern Ziel der Änderung oder Veredelung ist das einzelne Mitglied.
Generell ist das freimaurerische Weltbild nicht materialistisch; es ist hingegen spiritualistisch geprägt, indem das Bewusstsein alles Sein bestimmt. Freimaurerische Erziehung basiert deswegen auf der Annahme, dass das Vernünftige auch das Gute ist. Ziel der jahrhundertealten Freimaurerei, auch in einem neuen Jahrtausend, ist der mündige Mensch, der herausgeführt ist aus seiner beengten Weltsicht, der die materielle Gefangenheit überwunden hat. Hieraus erklärt sich dann auch der Anspruch der Freimaurerei, eine Weltorganisation zu sein.