Die freimaurerische Symbolik ist außerordentlich vielgestaltig; im wesentlichen beruht sie aber auf zwei Grundideen.
- Erstens der „Lichtsymbolik“, wobei Licht für Erleuchtung, also Erkenntnis der Wahrheit bzw. dem Streben danach, steht. Symbole dieser Gruppe sind die Sonne, der Mond, die Sterne oder die Flamme bzw. die sie darstellenden geometrischen Zeichen. Die Entstehungsgeschichte dieser Symbolik reicht bis in die Frühzeit der Menschheit zurück, als die licht- und lebensspendenden Himmelskörper als Gottheiten angesehen und verehrt wurden.
- Zweitens liegt der freimaurerischen Symbolik der Gedanke des Bauens zugrunde. So wie unsere operativen Vorfahren, die Steinmetze, zur Errichtung der kunstvollsten Bauwerke zu Ehren Gottes aus rohen Blöcken exakt winkelgerecht behauene Quader lotrecht aufeinander fügten, so wollen wir als ihre spekulativen Nachfahren daran arbeiten, dass sich die Menschen mit ihren unterschiedlichen Neigungen, Begabungen und Interessen harmonisch in den Tempelbau der Humanität einfügen lassen. Damit meinen wir, dass sie einen ihnen gemäßen Platz in der menschlichen Gemeinschaft finden, der für sie selbst und für die Gemeinschaft zu einer ersprießlichen, friedlichen und harmonischen Entwicklung führt.
Folgerichtig wurden die Werkzeuge der Steinmetze für uns zu Symbolen. Der Hammer lehrt uns den angemessenen Gebrauch verliehener Macht. Der Maßstab mahnt uns an das rechte Maß bei der Beurteilung aller Dinge. Das Senkblei veranlasst uns, den Dingen um uns her auf den Grund zu gehen, und es lotet die Tiefe unseres Gewissens aus. Die Wasserwaage zeigt die gleiche Ebene, auf der sich alle Menschen in gegenseitigem Respekt begegnen sollen. Der rechte Winkel fordert von uns aufrechte Lebenshaltung und rechtes Handeln. Der Zirkel schließlich soll uns mit seinen beiden Schenkeln in aufrichtiger Liebe nicht nur mit unseren Maurerbrüdern, sondern mit allen Menschen verbinden.