Die humanitäre Freimaurerei lässt jedem seine Überzeugungen und Lebensweisen, verpflichtet aber gleichzeitig auf die gleichen Regeln.
Wir Menschen können dauerhaft nichts gemeinsam ohne Regeln tun. Die Freimaurer berufen sich daher auf die „regula aurea“. Die sogenannte „goldene Regel“ gilt als eine uralte, in vielen Kulturen gebräuchliche Regel zur Beurteilung des stimmigen Verhaltens. Sie fordert den Menschen sowohl in einer positiven wie auch in einer negativen Variante dazu auf, sich nur so zu verhalten, wie man es auch von den anderen erwartet.
Die „Goldene Regel“ kennt keine inhaltliche Verbindlichkeit, schreibt kein konkretes Verhalten vor, bietet aber zugleich die Möglichkeit – mittels des genannten Grundsatzes – die eigene Handlungsweise auf ihre ethisch bewertbare Richtigkeit hin zu überprüfen. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass sich die humanitäre Freimaurerei als eine Lebenskunst versteht, „die menschliches Miteinander und ethische Lebensorientierung durch Symbole und rituelle Handlungen in der Gemeinschaft der Loge darstellbar, erlebbar und erlernbar macht.“ (Höhmann, 2013, S. 50)