Das Streben des Freimaurers nach einem geistig erfüllten Leben nennt er „Arbeit an sich selbst“.
Innerhalb des freimaurerischen Bundes kann jeder an sich selbst, an seinem eigenen Selbst arbeiten. Im Mittelpunkt steht hier einzig nur der Mensch, dessen Aus- und Weiterbildung zu höheren Zielen. Es versteht sich daraus dann fast von selbst, dass dieses Bemühen nie endet, ein Leben lang andauert und die Mitgliedschaft mit einer lebenslangen Ausrichtung in diesem Männerbund so charakteristisch prägt. Rassenschranken existieren für den Freimaurer nicht. Sie würden die Idee der Humanität geradezu ad absurdum führen. Trotz dieses globalen Anspruchs und Denkens bleibt für den Freimaurer oberste Aufgabe die Selbsterkenntnis, diese jedoch nicht als Selbstzweck oder Selbstbespiegelung, sondern mit dem Ziel, durch diese Analyse das eigene zukünftige Verhalten zu ändern. Die rituellen Arbeiten helfen dem Freimaurer dann bei seiner innerlichen Verarbeitung des Erkannten und sie lassen ihn Einsichten gewinnen, die ihn dazu bewegen, sich zu ändern.
Die brüderliche Freundschaft gleich gesinnter Männer ist dabei besonders hilfreich und wertvoll. Sein Ziel ist die ethische Vervollkommnung der eigenen Person. Den Weg dorthin geht er in zwei Spuren, die letztlich eine Einheit bilden: In der Kontemplation vervollkommnet er seine innere Haltung, in der Aktion sein humanes Streben.